Vielfalt und Wirken der Regenwürmer – ein unerwartet spannendes Thema
Die Rosenfreunde Wittstock – ein Freundeskreis innerhalb der Deutschen Rosengesellschaft e.V. – planen auch für dieses Jahr eine Reihe von öffentlichen Veranstaltungen. Dazu eingeladen sind alle Menschen, die sich für Themen rund um Garten, Natur und natürlich für die Rose interessieren.
Los geht es mit einem Vortrag „Was Regenwürmer für unseren Boden leisten“ von Dr. Stefanie Krück. Sie ist freie Beraterin für pflanzenbauliche Forschung und Bodenbiologie und spricht am
Sonnabend, 18. Februar, ab 14 Uhr
bei uns in der „Grünen Oase“ über ein unerwartet spannendes Thema.
Dass Regenwürmer von Aristoteles als „Gedärm der Erde“ oder auch von zeitgenössischen Wissenschaftlern, wie etwa dem Forstwissenschaftler und Bodenkundler Willi Laatsch, als „Bauleute fruchtbarer Böden“ bezeichnet wurden, lässt bereits erahnen, welch große Bedeutung den Regenwürmern für den Kulturzustand unserer Böden zukommt. „Dies wohl auch zu Recht“, meint Stefanie Krück, „denn sie wirken auf viele Prozesse im Boden ein und sind in ganz grundlegender Weise an der Gesunderhaltung und Fruchtbarkeit des Bodens beteiligt.“
So werden abgestorbene Pflanzenteile vor allem durch die Regenwürmer zerkleinert und eingearbeitet, wodurch der Humushaushalt eines Standorts in seiner Ausprägung und Dynamik sehr verschieden sein kann, je nachdem ob Regenwürmer vorhanden sind oder fehlen.
Regenwürmer wirken aber auch gestaltend im Boden und verändern mit ihrer Grabeaktivität und ihren Ausscheidungen – der sogenannten Losung – dessen Aggregatgefüge und Porenstruktur. Böden mit ausgeprägter Gare – den für die landwirtschaftliche und gärtnerische Nutzung idealen Zustand des Bodens – finden sich deshalb dort, wo Regenwürmer in hohen Zahlen und zudem in einer vielfältigen Artenzusammensetzung vorkommen. Sie helfen, den optimalen physikalischen, chemischen und biologischen Zustand der Ackerkrume zu erreichen.
Die Vielfalt an Arten ist deshalb bedeutsam, weil verschiedene Regenwurmarten unterschiedliche Lebensweisen haben und sie hierdurch jeweils sehr spezifisch auf den Boden einwirken.
Will man die Regenwürmer zum Beispiel im eigenen Garten fördern und vermehren, ist es hilfreich die unterschiedlichen Lebensweisen der Arten und dadurch ihr jeweils sehr eigenes Wirken im Boden zu kennen.
Da stellen sich dann möglicherweise eine ganze Reihe an Fragen: Wie viele verschiedene Regenwurmarten gibt es denn eigentlich? Wie viele Regenwürmer sind denn überhaupt gut? Woran kann ich die verschiedenen Arten unterscheiden? Wie fördere ich sie in meinem Garten, damit sie sich gut vermehren können? Werden wirklich aus einem Regenwurm zwei, wenn er zerteilt wird?
Bei dem Vortrag, der auch Gelegenheit zum Dialog und Raum für Fragen bieten wird, soll es um die Erkundung all dieser und vieler weiterer Regenwurmbesonderheiten gehen.